Legasthenie bei Erwachsenen
Unter Legasthenie, auch Lese-Rechtschreibstörung (LRS) genannt, versteht man große Schwierigkeiten beim Erlernen und in der Verwendung von Lese-, Rechtschreib- und Schreibfähigkeiten. Trotz mindestens durchschnittlicher Intelligenz und ausreichender Beschulung kann das Lesen und Schreiben nur mit großer Mühe erlernt werden. Legasthenie „wächst“ sich mit zunehmendem Alter nicht aus – bleibt sie unentdeckt und unbehandelt, erhalten die Betroffenen nicht die Unterstützung, die sie benötigen. Dies kann sich auf die psychische Gesundheit, das Sozialleben, die Schullaufbahn, die Ausbildung oder den Berufsweg auswirken. Das Bestehen einer möglichen Legasthenie sollte von einer Expertin/einem Experten diagnostisch abgeklärt werden. Eine Lese-Rechtschreibstörung beeinflusst jeden Betroffenen auf unterschiedliche Weise und ist mit eigens entwickelten und individuell geplanten Trainings auch im Erwachsenenalter gut behandelbar.
Die Ursachen von Legasthenie sind vielfältig. Es besteht ein Zusammenspiel erblicher, neurobiologischer und psychologischer Faktoren. Legasthenie hat nichts mit mangelnder Intelligenz, geringer Motivation oder Faulheit zu tun!
Könnte es sein, dass ich an einer Legasthenie leide?
- Bereitet Ihnen das Schreiben von Wörtern und Sätzen Schwierigkeiten?
- Machen Sie häufig Fehler beim Notieren von Nachrichten?
- Machen Sie Fehler in schriftlichen Beiträgen, ohne dass Sie selbst es bemerken?
- Können Sie sich trotz zahlreicher Wiederholungen nicht merken, wie bestimmte Wörter geschrieben werden?
- Fällt es Ihnen schwer, sich Gelesenes zu merken, Zusammenhänge zu erkennen und Schlussfolgerungen zu ziehen?
- Sorgen Sie sich wegen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben um Ihren Arbeitsplatz?
Wenn Sie eine oder mehrere der Fragen mit „ja“ beantwortet haben, empfehlen wir eine diagnostische Abklärung bzw. professionelle Unterstützung. Es ist nie zu spät! Legasthenie kann auch im Erwachsenenalter noch sehr gut behandelt werden!